5 wirksame Schritte, um die Bettgehzeit deines Babys nach vorne zu verlegen (inkl. Übersicht ideale Bettgehzeiten & Länge der Wachphasen)

Sarah Babyschlafberaterin
Sarah Mann
Großfamilien-Mama und zertifzierte Babyschlafberaterin Certified Consultant

Inklusive: Wertvolle Tabellen für die ideale Bettgehzeit und die Länge der Wachphasen – Für Babys ab 3 Monaten

Ziehen sich deine Abende in die Länge? Passiert es, dass dein Baby oft sogar erst zwischen 22 und 23 Uhr ins Bett geht?

Wahrscheinlich geht es dir so wie vielen anderen Müttern und Vätern: Du hast Angst, etwas zu ändern. Schließlich könnte das Vorverlegen der Bettgehzeit alles noch viel schlimmer machen. Oder etwa nicht?

Du wirst staunen (so wie ich damals auch), denn es ist gar nicht so schwer, die Bettgehzeit deines Babys sanft nach vorne zu schieben – ohne dass sich Babys Schlaf verschlechtert.

Im Folgenden zeige ich dir, wie das geht…

(Übrigens: Unseren 5-teiligen Babyschlafkurs gibt es jetzt kostenlos!)

Bettgehzeit Baby

Hier kommt Hilfe

Zunächst einmal: Für Neugeborene ist es noch total normal, spät ins Bett zu gehen. Und es ist gut, dies die ersten zwei bis drei Monate so zu belassen. Denn in dieser Zeit schaffen sie es meistens nicht, genug Nachtschlafphasen aneinander zu reihen, um uns Mamas eine akzeptable Schlafmenge zu bescheren.

Doch ab dem dritten Monat und auf jeden Fall, wenn du ein älteres Baby hast, kannst du die späte Bettgehzeit sanft nach vorne verschieben.

Wie?

Dieser 5-Punkte-Plan wird erstaunliche Ergebnisse bewirken.

1. Finde die ideale Bettgehzeit heraus

Informiere dich über die altersgerechte Bettgehzeit deines Säuglings (s.u.). ֻDenn du möchtest deinem kleinen Schatz ja sicherlich nichts aufzwängen, was nicht seinem Alter, Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht.

Die Bettgehzeit für ein Neugeborenes liegt normalerweise recht spät zwischen 22 und 24 Uhr. Im ersten Jahr verlagert sie sich dann Stück für Stück nach vorne.

So liegt die ideale Bettgehzeit für ein 3 Monate altes Baby schon bei 20-21 Uhr.

Natürlich sind diese Zeiten sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern stimmen mit seinem Biorhythmus überein, den es nun immer mehr entwickelt. Er steht in engem Zusammenhang mit seinem Hormonhaushalt, der Umgebung und dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Außerdem passt die vorgeschlagene Zeit zu den 10-11 Stunden Nachtschlaf, die ein 3 Monate altes Baby benötigt.

Übrigens haben Studien bestätigt, dass eine regelmäßige und altersgerechte Bettgehzeit zu längeren Schlafphasen, weniger Aggressivität und besserer Aufmerksamkeit bei Kindern führt!

Im Folgenden findest du eine Übersicht mit wertvollen Randnotizen.

Orientierungshilfe Bettgehzeiten

Neugeborene spät! (gegen 23 Uhr) Baby isst häufig; hat nur kurze Wachphasen (45-90 Min)
2-3 Monate 20-22 Uhr Häufiges Füttern abends verlängert den Nachtschlaf („Clusterfeeding“)
4-6 Monate 19-20:30 Uhr Baby wird bereit für eine frühere Bettgehzeit (insbesondere, wenn es das 4. Nickerchen aufgibt)
7-8 Monate 19:00-20:30 Uhr Bettgehzeit nach vorne schieben, wenn Baby sein 3. Tagesschläfchen aufgibt
9-15 Monate 19:00-20:00 Uhr Eine frühe Bettgehzeit löst oft etliche Schlafprobleme
ab 16 Monaten 19:00-20:00 Uhr Bettgehzeit nach vorne schieben, wenn Baby sein 2. Tagesschläfchen aufgibt

 

Diese Übersicht geht von einer Aufstehzeit zwischen 6 und 8 Uhr aus.

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Was Inga zu diesem Kurs gesagt hat:

Man hört und liest ja viel über Schlaflernprogramme und Tipps zum Durch-und Einschlafen. Aber in dem Kurs erhält man jeden Tag einen Email mit einzelnen Schritten in die richtige Richtung. Trotzdem kann man alles ganz individuell auf sein Kind und die Familiensituation anpassen. Uns hat es sehr geholfen, nun endlich ein paar Std länger am Stück schlafen zu können. Auch das Einschlafen am Tag dauert max. 5 Min und Abends höchstens 30 Min. Vielen Dank für diesen Kurs!

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2. Der Weg zum Erfolg

Es gibt zwei gute Möglichkeiten, die Bettgehzeit nach vorne zu verschieben:

I. Schritt für Schritt

Zum einen kannst du versuchen, die Bettgehzeit deines Babys alle zwei bis drei Tage um 15-20 Minuten nach vorne zu verlegen.

Dies ist im Prinzip recht einfach, logisch und hoffentlich wirkungsvoll. 😉

Zudem wird dieser Weg von den meisten Babyschlaf-Experten empfohlen.

II. Nickerchen wird zur Bettgehzeit

Doch es gibt auch noch Möglichkeit Nr. 2: Wenn dein Baby seine Nickerchen noch fröhlich über den Abend verstreut, dann nimm das letzte Nickerchen als neue Bettgehzeit.

Nehmen wir zum Beispiel an, dein Baby döst von 20 bis 21 Uhr noch eine Runde, um dann noch einmal ein oft knatschiges Stündchen auf zu sein. Dann empfiehlt es sich sehr, diesen Weg auszuprobieren.

Sarahs Randnotizen

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich bei meinem zweiten Kind diesen Tipp erhielt. Noch am gleichen Abend setzte ich ihn um und war sehr erstaunt, dass es funktionierte (ok, wahrscheinlich dauerte es einige Abende, bis es wirklich ruhig blieb, aber unter dem Strich lohnt es sich sehr!). Auch bei meinen anderen Babys hat dieser Tipp sehr gut funktioniert.

Insofern teste es gerne aus. Definiere einfach 20 Uhr/20:30 Uhr (also dann, wenn dein Baby normalerweise seinen letztes Nickerchen macht) als neue Bettgehzeit. Folgende Schritte empfehle ich dir dabei:

  1. Platziere dazu dein Baby ins dunkle Schlafzimmer (das ist wichtig, da es förderlich für die Schlafstimmung und die Schlafhormone ist – selbst wenn es noch mehrmals aufwachen sollte) und sei auf hab-Acht-Stellung.
  2. Wenn dein Baby nun zur gewohnten Zeit noch einmal aufwacht (zum Beispiel um 21 Uhr), dann tust du (oder dein Partner) alles dafür, dass es wieder in den Schlaf findet. Stillen, Tragen etc. ganz egal. Am besten die Methode, die du sonst auch nachts anwendest. Hauptsache, es gewöhnt sich daran, dass abends Schlafenszeit ist.

Es dauert vielleicht 1-2 Wochen, bis die Abende wirklich ruhig bleiben. Die ersten Abende oder auch 1-2 Wochen muss man unter Umständen einiges geben. Aber dann wirst du dich über dauerhaft freie Abende freuen.

Yeah!

Wir Mamas sind ja auch nur Menschen und brauchen mal eine Pause. 😉

Das Schöne dabei ist: Nicht nur uns tut diese neue Bettgehzeit gut. Sie hilft vielen Babys besser zu schlafen und die abendlichen Quengelzeiten, die sicherlich auch dein Baby nicht mag, fallen zwecks fehlender Übermüdung weg!

Meine Erfahrungen

Ich erinnere mich nur zu gut daran, wie wir unseren Kinder zuerst selbst überließen, wann sie ins Bett gehen. Leider waren sie dann aber oft übermüdet und die Nächte schlecht. Für den Familienfrieden hat es sich nicht wirklich gelohnt…

Mittlerweile – und mit einigen Babys mehr Erfahrung – bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass manche unserer Schlafprobleme nicht so extrem geworden wären, hätten wir unseren Babys früher etwas mehr Routine verschafft. Die Babys sind nicht glücklicher und entspannter, sondern – laut Studien – unruhiger und angespannter, wenn wir ihnen weder genügend Schlaf noch feste Schlafzeiten anbieten.

Insofern habe ich eine wichtige Sache durch gelernt: Eine feste und auch frühe Bettgehzeit ist ein extrem hilfreicher Fixpunkt, sodass unsere Babys ihre innere Uhr gesund entwickeln können.

Eine goldene (und oft zu wenig beachtete) Regel im Babyschlaf-Land heißt übrigens: „Schlaf fördert Schlaf“. Das wirkt im ersten Moment irreführend, da viele denken, dass wenn man sein Baby länger auf lässt, es dann besser und länger schläft. Doch gerade das stimmt im Normalfall nicht! Im Gegenteil. Es ist sogar kontraproduktiv!

Möchtest du also etwas an der Bettgehzeit ändern, dann achte darauf, dass die Nickerchen tagsüber richtig funktionieren. Genug Tagesschlaf sorgt dafür, dass dein Baby abends nicht übermüdet und unruhig ist.

3. Achte auf die Dauer der Wachphasen tagsüber

Versuche tagsüber auf Müdigkeitssignale zu achten. Weder möchtest du ein nicht-müdes Kind noch ein übermüdetes Kind hinlegen. Die Wachzeiten sollten also weder zu kurz noch zu lange sein.

Die meisten Eltern tendieren dazu, ihr Baby zu lange wach zu halten. Dann wird der Körper ihres Lieblings jedoch mit Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin überflutet. Die Folge ist Überreizung. Nun wird es umso schwieriger für dein Kleines, sich zu entspannen, in den Schlaf zu finden und im Schlaf zu bleiben.

Das ist der Hauptgrund, warum es so viel Kampf um die Bettgehzeit gibt!

Achte insbesondere auf ein gutes letzte Tagesschläfchen und eine anschließende nicht zu lange Wachphase am Ende des Tages.

Reden wir von einem etwa 3 Monate alten Baby, dann sollte die Dauer einer Wachphase nach einem ordentlichen Schläfchen zwischen 1,5 und 2,5 Stunden liegen. Natürlich gibt es Unterschiede bei jedem Baby, aber diese Orientierungshilfe für die letzte Wachphase des Tages trifft wohl auf die meisten Babys in diesem Alter zu. Übrigens schaffen die allermeisten Babys am Morgen und Vormittag nur kürzere Wachphasen. Nachmittags und Abends wird es dann länger.

Orientierungshilfe Wachphasen

Neugeborenes 30 – 90 Min
2-3 Monate 1 – 2 Stunden
4-5 Monate 1,5 – 2,5 Stunden
6-8 Monate 2 – 3 Stunden
9-12 Monate 2,5 – 3,5 Stunden
Kleinkind mit 2 Tagesschläfchen 3 – 4 Stunden
Kleinkind mit 1 Tagesschläfchen 4 – 5,5 Stunden

 

Hierbei kann dir unser Babyschlafkurs sehr weiterhelfen!

4. Beginne mit einer friedlichen Bettgeh-Routine

Es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem sich ausnahmsweise alle Schlafexperten aus allen Lagern einig sind:

Wie lautet der Top-Tipp, um Baby zu helfen, sich zu entspannen und leichter in den Schlaf zu finden?

Genau: Eine friedliche und gleich bleibende abendliche Routine ist extrem hilfreich für alle Beteiligten!

Eine allabendliche Routine beinhaltet, die gleichen Abläufe und Rituale zur gleichen Zeit in der gleichen Reihenfolge zu tun. Das ist einer der Geheimtipps, um den Körper deines Babys auf Schlafen einzustimmen und ihm damit auch das Einschlafen zu erleichtern.

Mit etwa 2 Monaten ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um eine kleine Abendroutine einzuführen.

Mit etwa 2 Monaten ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um eine kleine Abendroutine einzuführen.

Es gibt tatsächlich Studien, die bestätigen, dass Kinder, die frühzeitig (vor Ende des ersten Lebensjahres) eine Bettgehroutine beginnen, bis ins Vorschulalter die besseren Schläfer sind: Sie schlafen insgesamt mehr, wachen weniger auf und schlafen schneller ein. Und die mütterliche Stimmungslage profitierte sogar auch noch positiv davon! (Hier ein sehr interessanter Artikel dazu –  US National Library of Medicine National Institutes of Health)

Natürlich braucht ein 3-6 Monate altes Baby eine kürzeres Abendritual als ein älteres Baby oder sogar ein Kleinkind.

Wenn dein Baby nur 6-8 Wochen alt ist, kannst du mit einem sehr kurzen Ablauf starten.

Hier ein Beispiel

  • Ein warmes Bad,
  • dann ins abgedunkelte Schlafzimmer wechseln,
  • ein paar Minuten Babymassage,
  • füttern,
  • einpucken,
  • etwas wippen/tragen inkl. Schlaflied und
  • dann ins Bettchen.

Je älter dein Baby ist, desto länger braucht es vermutlich, um den Übergang vom aktiven Spiel und Spaß am Tag zu einer ruhigen Einstimmung auf das Einschlafen zu schaffen. Dann kannst du beispielsweise ein kleines ruhiges Spielchen, eine Geschichte oder/und ein Gute-Nacht-Buch einführen.

Randbemerkung: Natürlich sollte euer Abendritual euch beiden Freude bereiten und machbar sein. Also bitte erschaffe dir keinen weiteren Stressfaktor. Manche Eltern empfinden ein Bad als Wohltat und sehr schönes Ritual. Für andere (etwa mit weiterem Kleinkind) ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Es geht viel mehr um die Regelmäßigkeit als um die einzelnen Punkte.

Beständigkeit

Der Schlüssel zum Erfolg ist deine Beständigkeit und Stetigkeit in der Umsetzung deines Abendrituals. Die gleichen Aktivitäten in der gleichen Reihenfolge zur gleichen Zeit am jedem Abend signalisieren deinem Baby, seinem Körper und seinem Gehirn, dass jetzt Schlafenszeit ist.

Wenn dein Baby weiß, was es wann zu erwarten hat, gibt ihm das Sicherheit und Geborgenheit. Ein festes Abendritual ist eine wunderbare Hilfe, um das zu-Bett-Gehen dauerhaft zu einer wunderschönen Zeit für euch alle zu machen.

Papazeit

Übrigens sind viele Papas hervorragend darin, unsere kleinen Schätze ins Bett zu bringen (Wie kann man Baby daran gewöhnen, von Papa ins Bett gebracht zu werden?). Wechselt euch ab oder, falls euer Abendritual Stillen/die Flasche beinhaltet, dann lass den Papa den Part davor oder danach übernehmen. Überreiche ihm euer Babylein für sein Bäuerchen, das Einpucken und den Rest der Abendroutine. Wahrscheinlich wird er seine eigene Art und Weise finden, euer Baby zu beruhigen und das ist ganz wunderbar so!

Und du hast Zeit, dich um ältere Kinder zu kümmern oder um dir eine heiße Tasse Tee zu machen und schon einmal wohl verdient die Füße hochzulegen. Und dein kleiner Schatz und dein großer Schatz profitieren währenddessen von wunderschönen Bonding-Erlebnissen. Vielleicht protestiert euer Baby auch ein paar Tage über die Veränderungen. Doch wenn ihr euch da durchgewurschtelt habt (und Mama sich ausnahmsweise mal nicht einmischt ;-)), dann werdet ihr alle drei ganz schnell davon profitieren.

Lass etwas Zeit ins Land ziehen. Schon wird dein Kleines nach jedem einzelnen Schritt verlangen, um daraufhin friedlich ins Träumeland zu entschwinden.

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5. Raus an die frische Luft

Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft ist nicht nur eine Wohltat, sondern kann ein wahrer Geheimtipp in Sachen Babyschlaf sein.

Dreht ihr beide eure Runde am Nachmittag, dann kann dies eine große Hilfe dabei sein, zur Bettgehzeit ein entspannteres und müderes Baby zu haben.

 

Ich hoffe, dir und deinem Baby hilft dieser Beitrag und ihr entwickelt tatsächlich eine friedliche und gemütliche Abendzeit.

In unserem kostenlosen Babyschlafkurs findest du übrigens weitere hilfreiche Tipps, um den Schlaf deines Babys auf natürliche Art und Weise zu fördern.

Deine Sarah vom BabySchlummerland