10 erprobte Praxistipps, wie du mit deinem Baby eine wunderbare Beziehung aufbaust (9+10 sind unerwartet)

Sarah Babyschlafberaterin
Sarah Mann
Großfamilien-Mama und zertifzierte Babyschlafberaterin Certified Consultant

Du liebst dein Baby über alles und fragst dich, wie du von Anfang eine wundervolle Beziehung zu ihm aufbauen kannst?

Bonding, so sagen die Experten, fördert Babys emotionale Entwicklung, seine Gesundheit und sein Gehirnwachstum (ja, tatsächlich!) enorm und dauerhaft.

Menschen, die als Babys eine stabile und liebevolle Beziehung zu einer festen Bezugsperson aufbauen konnten, sind auch als Erwachsene bindungs- und konfliktfähiger.

Und natürlich ist die Beziehung zwischen dir und deinem Baby extrem wichtig für eure emotionale Verbundenheit und die glückliche Kindheit, die du deinem Kind schenken möchtest.

Vielleicht geht es dir aber auch so, dass du das Bonding zu deinem Baby nicht so selbstverständlich verspürst, wie du das wünschen würdest. (Mehr Infos dazu findest du hier: 7 Dinge, die du über Bonding zu deinem Neugeborenen wissen musst.)

Wo auch immer du stehst, ich möchte dir ein paar erprobte Praxistipps verraten, wie du eure Bindung entspannt fördern kannst.

Baby Beziehung aufbauen

 

1. Lachen

Ein erster Tipp, der zum Bonding beiträgt, ist so einfach, logisch und erstaunlich. Doch gerade in der ersten stressigen Babyzeit vergessen wir ihn womöglich viel  zu oft:

Lachen, Spaß haben, Blödsinn machen, kitzeln, Quatsch-Laute von euch geben u.ä. mehr hilft dir und deinem Baby wunderbar Spannungen abzubauen. Ja, dieser humorvolle Spannungsabbau soll sogar schlaffördernd wirken. 😉

Nimm dir einfach vor, mehrmals täglich ausführlich mit deinem kleinen Schatz zu lachen. Auch ein Lächeln ist schon wunderbar, wenn dir nicht nach mehr zumute ist. Die Forschung bezeugt, dass Neugeborene von Anfang ein lächelndes Gesicht wahrnehmen können, auch wenn sie zu Anfang nur 30 cm weit sehen können.

Es dauert wohl einige Wochen bis es zahnlos mitlachen wird und einige Monate bis es die ersten Gluckslaute von sich gibt, aber definitiv kommt die gute Stimmung und ganz viel Glücksgefühle bei deinem Baby an. Und es hilft, die schlechten Nächte besser zu ertragen.

Lach dich mit deinem Baby schlapp über die letzte Nacht, die Wachphase von 3 bis 5 Uhr morgens und die (nicht funktionierenden) Schlaftipps von Tante Luise. Wenn manche Monate schon holprig sind, dann nehmt es wenigstens mit Humor.

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Was Inga zu diesem Kurs gesagt hat:

Man hört und liest ja viel über Schlaflernprogramme und Tipps zum Durch-und Einschlafen. Aber in dem Kurs erhält man jeden Tag einen Email mit einzelnen Schritten in die richtige Richtung. Trotzdem kann man alles ganz individuell auf sein Kind und die Familiensituation anpassen. Uns hat es sehr geholfen, nun endlich ein paar Std länger am Stück schlafen zu können. Auch das Einschlafen am Tag dauert max. 5 Min und Abends höchstens 30 Min. Vielen Dank für diesen Kurs!

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2. Hautkontakt

Dein Baby befand sich über neun Monate in deinem Bauch. Dort war es auf ständiger Tuchfühlung mit dir und verlangt womöglich vor allem nach einem: Hautkontakt und getragen werden.

Wenn es euch beiden möglich ist, dann gib deinem kleinen Schatz von Anfang an so viel wie nur möglich davon.

Wenn ihr beide das genießt, dann kann es eine wunderbare Sache sein, dein Neugeborenes/Baby in das Tragetuch oder die Babytrage zu packen (Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Babytragen von Ergobaby* gemacht. Zudem gibt spezielle Neugeboreneneinsätze*) und die Hände frei zu haben, um dich um andere Kinder und den Haushalt kümmern zu können!

„Känguruhpflege“ ist nicht nur praktisch, sondern wirkt beruhigend und hilft den Herzschlag und die Atmung deines kleinen Schatzes zu regulieren. Ja, viel Nähe kann sogar auf sanfte Weise den Schlaf deines Babys fördern.

Allerdings sehe ich es persönlich trotz aller Attachment-Theorien da draußen und auch wenn ich es unglaublich gerne gemacht habe bzw. mache, recht pragmatisch: Da uns kein Känguru-Beutel angewachsen ist und unsere Babys nicht so starke, lange, haarige Arme wie Affenbabys haben, kannst du wirklich selbst entscheiden, ob und wie viel Tragen für euch beide und deinen Rücken gut ist. 😉

3. Babymassage

Babymassage ist ein sehr wirksamer Weg, um die Bindung zu deinem Baby zu fördern oder vertiefen.

Es könnte eine wunderbare Idee sein, fünf bis zehn Minuten Babymassage (immer die gleichen Bewegungen in derselben Abfolge) in eure Routine vor dem Schlafengehen einzubauen. Meiner Meinung oder Erfahrung nach muss es gar nicht lange sein.

Babys lieben Routine und Wiederholungen. Babymassage fördert nicht nur die Bindung, sie kann nachgewiesenermaßen dabei helfen, Mamas Postpartum-Depression zu lindern und bei Frühgeborenen Stress abzubauen.

Es gibt mittlerweile jede Menge Kursangebote von Hebammen und auch tolle Bücher (hier* eines, das ich sehr empfehlen kann) und DVDs (zum Beispiel diese*), die du in deinem eigenen Tempo und zur angenehmen Uhrzeit durchgehen kannst.

Ich habe nur mit einem Baby so einen Kurs besucht und ich war die einzige (ist ja klar!), die die meiste Zeit des Kurses damit verbrachte, ihr unruhiges Baby durch den Kursraum zu tragen. Wer legt solche Kurse auch immer auf die Schlafenszeit am Vormittag?

Aber grundsätzlich ist es eine tolle Sache, ein paar sanfte Handgriffe zu kennen, um dein Babylein zu verwöhnen und es gibt dir viel Sicherheit, um nach dem Baden oder beim Wickeln wunderschöne Berührungen in euren Alltag einzubauen. Hauptsache ihr beide habt Freude dabei.

Es gibt auch gute Online-Kurse für Babymassagen.

4. Ein gemeinsames Bad

Neugeborene lieben Haut-zu-Haut-Kontakt und sie lieben (meistens zumindest) warmes Wasser.

Diese Kombi kennen sie nur zu gut aus dem Mutterbauch und sie kann sehr beruhigend auf unruhige Babys wirken.

Also ab in die Badewanne mit euch beiden! Achte natürlich auf einen angemessenen Badezusatz, eine nicht zu heiße Temperatur und eure Sicherheit. Am besten ist noch jemand mit im Zimmer oder auf Abruf, um dir mit dem Baby zu helfen.

Es gibt übrigens richtig schöne Badezusätze extra für Babys:

5. Spaziergang

Frische Luft ist für euch alle eine Wohltat.

Du bekommst endlich einmal den Kopf frei und vor die Tür und dein Baby bekommt jede Menge Sauerstoff und natürliches Licht ab. Das hilft insbesondere kleinen Babys, Tag und Nacht voneinander unterscheiden zu lernen.

Habe Spaß daran und schäme dich nicht, mit deinem Baby laut zu reden oder ihm etwas vorzusingen (ok, wenn keiner in der Nähe ist ;-)). Erzähle ihm, was du um dich siehst. Oder hänge deinen eigenen Gedanken nach und genieße die Natur.

Packe es in den Kinderwagen oder in die Babytrage* – je nachdem, was euch beiden gut tut.

6. Vorlesen und Vorsingen

Dein Baby liebt schlichtweg deine Stimme!

Auch wenn es kein Wort versteht, du kannst ihm von Anfang an Bücher vorlesen und Lieder vorsingen. Es hört die liebevolle Zuwendung in deiner Stimme. Du kannst es mir wirklich glauben, auch wenn sonst niemand von deinem Gesangstalent überzeugt ist, dein Baby liebt den Klang deiner Stimme. Es wird dein größter Fan. 😀

7. Tanz mit deinem Baby

Wenn dir nicht nach singen ist, dann tanze durch den Raum, während dein Baby zuschaut oder nimm es auf den Arm und tanzt zusammen.

Ein wunderbarer Trick, um Stress abzubauen und um eure Körper mit Glückshormonen zu durchströmen.

Auch wenn du dich nicht danach fühlst, probiere es aus. Mit oder ohne Lieblingsmusik im Hintergrund, habt einfach zusammen Spaß. Falls dein kleiner Schatz in Spiellaune ist, liebt er das gemeinsame Tanzen und Toben und durch die Gegend gewirbelt zu werden (dem Alter angemessen) ganz bestimmt.

Wieder gilt die Devise: Tut, was euch beiden gut tut und Freude bringt. Vermittle deinem Kind, dass diese Welt lustig und schön ist und dass es in deinen Armen sicher ist.

8. Nachahmung und Interaktion

Babys lernen unglaublich viel durch bloße Nachahmung.

Scheue folglich nicht davor zurück, ihm nette Grimassen zu schneiden, Spuckebläschen vorzumachen oder lustige Laute zu präsentieren. Mache ebenfalls nach, was es dir vormacht. Halte ihm deine Finger hin, sodass es sie festhalten kann.

Interaktion fördert die Bindung enorm! Mein fünftes Baby liebte es, sich an meinen Händen festzuklammern und ich habe sie dann vorsichtig in den Sitz hochgezogen (ab 2-3 Monaten) und wieder hingelegt. Sie strahlte und quietschte vor Vergnügen.

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Was andere Eltern über den Kurs berichten:

Ich bin wirklich unglaublich froh, dass ich auf den E-Mail-Kurs gestoßen bin. Ich fühlte ich mich sofort angesprochen von Sarahs Schreibweise. Authentisch, erfahren, liebevoll wird hier geholfen. Schritt für Schritt mit Verständnis und ohne Druck kommt man ans Ziel: eine stressfreiere Schlafsituation. Ich bin wirklich sehr dankbar für den Kurs und die Möglichkeit des Austauschs in der Facebookgruppe. Tausend Dank für die Hilfe, ich hab Mut und Sicherheit gefasst, die Veränderungen anzugehen und das Gefühl, wenn der Kleine jetzt schneller einschläft und sogar in seinem Bett statt auf dem Arm ist einfach unbeschreiblich. Der Kurs war für uns bahnbrechend. Ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen. Vielen viele Dank!   Juli

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9. Besuch einschränken

Bonding ist am besten möglich, wenn ihr alle ruhig und entspannt seid und Zeit habt, euch aufeinander zu konzentrieren.

Da gerade junge Babys noch sehr viel schlafen und womöglich gegen Abend sehr unruhig sind, achte darauf, dass ihr Zeiten am Tag für euch alleine habt.

Das kann (gerade in den ersten Wochen und Monaten) bedeuten: Dämme den Besucherstrom ein, wenn du das Gefühl hast, es ist dir oder deinem Baby zu viel. Vielleicht kann dir dein Partner dabei helfen, euch Besucher freundlich aber bestimmt vom Leib zu halten.

Gerade am Anfang gilt: Auch in ein paar Wochen ist das Baby noch „frisch“ und jetzt geht ihr als Kernfamilie erst einmal vor. Eure Freude,  Gesundheit und Entspannung ist am wichtigsten für einen schönen Start ins Leben.

Je nach Schlafverhalten und Aktivitätslevel deines Babys, brauchst du auch später nicht davor zurückschrecken, anderen höflich und liebevoll zu erklären, dass dir oder euch irgendetwas zu viel ist. Oder dass eine Reise gerade einfach nicht drin ist. Viele haben auch Verständnis oder freuen sich, wenn du klar äußerst, was dir derzeit helfen würde. Denn letztendlich wollen sie dir doch auch nur Gutes tun und würden sich über mehr Kontakt freuen.

Du brauchst jetzt viel Kraft und Energie für euch. Manche Mamas freuen sich sehr über Besuch und Abwechslung. Und andere sehnen sich nur nach Ruhe. Sei ehrlich zu dir selbst und zu anderen.

Sarahs Randnotizen

Ein super Tipp ist, Besucher zu bitten, eine Kleinigkeit mitzubringen oder sogar im Haushalt zu helfen. Nimm Hilfe an, wenn dir Hilfe angeboten wird. Alles, was zu deiner Entspannung beiträgt, wirkt sich positiv auf deine Beziehung zu deinem Baby und eure allgemeine Stimmungslage aus. Viele Omas freuen sich z.B., wenn sie gebeten werden, 1-2 vorgekochte Lieblingsgerichte mitzubringen. So fühlen sie sich integriert und können aktiv etwas für das neue Enkelchen und die gesamte Familie tun. Deine beste Freundin hat vermutlich nichts dagegen, Kuchen vom Bäcker ums Eck oder eine Pizza von eurer Lieblingspizzeria beizusteuern. So schafft ihr trotz kurzer Besuchszeiten ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und werdet entlastet.

Denkt pragmatisch und versucht nicht, die perfekten Eltern vorzuspielen. Die gibt es nämlich nicht. Und eine perfekt geputzte Wohnung ist gerade völlig irrelevant. 😉

10. Handy weg

Ein lustiger, aber wertvoller Tipp: Lass das Telefon auch mal klingeln und lege dein Handy weit weit weg.

Jeder wird verstehen, wenn du einige Stunden oder auch Tage brauchst, um Messages zu beantworten, aber dein kleiner Schatz wird nie mehr so klitzeklein sein wie jetzt. Genieße eure gemeinsame Zeit ohne Störung von außen, so gut es geht und so viel ihr das wollt.

Geht euer Tempo

Diese Liste könnte noch beliebig erweitert werden, aber dies ist schon einmal eine kleine Übersicht über wertvolle und schöne Wege, eine freudige und glückliche Beziehung zu deinem Kleinen aufzubauen.

Und wenn du anfangs noch von der Geburt erschöpft bist und gestresst von chaotischen Tage und Nächten (mein vollster Verständnis, kenne ich nur zu gut), dann ist das auch völlig ok. Falls dein Baby noch klein ist, findest du hier mehr Infos, Tipps und Tricks, um die ersten Monate gut zu meistern.

Nagt der Schlafentzug an deinen Nerven und an eurer Beziehung, kannst du dich hier informieren, ob dein Baby alt genug ist, um das Durchschlafen zu erlernen.

Ganz egal, wie alt dein kleiner Schatz ist, du hast noch viel viel Zeit, um die Bindung zu deinem Kleinen aufzubauen. Bonding ist ein jahrelanger, vielleicht sogar lebenslanger Prozess!

Konzentriere dich darauf, was dir und euch gerade wirklich gut tut, um gut gelaunt das erste gemeinsame Jahr zu schaffen. Vieles machst du bestimmt schon automatisch und mit der Zeit wirst du auch gelassener darin, dein Baby zu verstehen und mit ihm Spaß zu haben. Es wird auch viel einfacher, je mehr Gegenreaktion und Lachen es zeigen kann.

Vielleicht hast du so wie ich noch weitere Kinder zu Hause oder andere besondere Verpflichtungen?

Dann mache dir bitte keinen zusätzlichen Stress. Diese Liste soll eine Hilfe sein, kein weiterer Stressfaktor. Ich zitiere gerne die Bindungspädagogik Brigitte Hannig: „Keine Kultur der Welt hat jemals seine Babys bespielt“. Überlege folglich entspannt, welche Tipps du einfach und mühelos in euren Alltag integrieren kannst.

Und wie gesagt: Es reichen auch ein paar Minuten Tanzen oder Babymassage, um eure Laune aufzuhellen.

Entspanne dich in dem Wissen, dass dein Kind vor allem eines möchte:

Deine Liebe und ein sicheres sich-eingebunden-Wissen in einen liebevollen Rahmen mit Menschen, die es lieben.

Auf eine wunderbare Bindung zwischen dir und deinem kleinen Schatz!

Deine Sarah vom BabySchlummerland