Baby lässt sich nicht ablegen? Gründe und 7 Tipps

Sarah Babyschlafberaterin
Sarah Mann
Großfamilien-Mama und zertifzierte Babyschlafberaterin Certified Consultant

Ist Dein Baby friedlich eingeschlafen?

Vielleicht schlummert es gerade auf deinem Arm oder in der Trage.

Doch nun kommt der entscheidende Augenblick: Du möchtest es ablegen!

Behutsam trägst du es zu seinem Bettchen, legst es vorsichtig hin und während du noch leise versuchst, das Zimmer zu verlassen, hörst du es schon wieder schreien!

Warum ist es eigentlich so schwierig Babys abzulegen?

Und was kann man tun, um dies dennoch hinzubekommen?

In diesem Artikel erkläre ich, warum sich viele Babys nicht ablegen lassen und zeige Möglichkeiten auf, deinem Baby zu gutem Schlaf zu verhelfen.

Baby lässt sich nicht ablegen ohne aufzuwachen

Warum lässt sich mein Baby nicht ablegen?

Wenn sich Dein Baby nicht ablegen lässt, hat dies meistens mit einem der drei folgenden Gründe zu tun (oder auch mit einer Kombination von ihnen):

1. Bei Mama ist es am schönsten – und am sichersten

Dein Baby hat neun Monate lang im mütterlichen Bauch gewohnt. Es fühlte sich dort rundum sicher, geborgen und beschützt. Es war wie im Schlaraffenland!

Doch mit der Geburt fiel dieser Rundum-Schutz weg. Für deinen kleinen Schatz bedeutete das eine große Umstellung. Und an diese neue Situation muss es sich erst einmal gewöhnen.

Es ist also nur allzu logisch, dass Babys in dieser Umgewöhnungszeit (vor allem im ersten halben Jahr) sehr viel (körperliche) Nähe und Zuwendung wünschen und benötigen.

Wenn es also viel lieber bei dir sein oder schlafen möchte, ist das zunächst einmal ein völlig normales und natürliches Verhalten. Denn wo bekommt es mehr Liebe und Zuneigung als bei Mama?

Und wenn es nun abgelegt wird, spürt es diese Veränderung auch im Schlaf – und wacht unter Umständen kurz danach wieder auf.

Doch wir dürfen unserem kleinen Schatz auch helfen, sich umzugewöhnen (dazu gleich mehr).

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2. Unwohlsein

Das Ablegen gestaltet sich noch ein wenig schwieriger, wenn sich dein Baby nicht gut fühlt. Ist es übermüdet, krank oder macht gerade einen Entwicklungsschub durch, wird auch hier der Wunsch nach viel Nähe und Geborgenheit verstärkt.

(In einem solchen Fall möchte es meisten auch auf dem Arm oder in der Trage sein, wenn es wach ist und Schlaf gerade kein Thema ist.)

Besonders Entwicklungsschübe können die (Schlaf-)Situation für Tage oder Wochen ziemlich (und plötzlich!) durcheinanderwirbeln. Während dein Kind noch vor ein paar Tagen wunderbar geschlafen hat, befindet es sich nun in einer Schlafregression und ist dadurch anhänglicher, nähebedürftiger und generell etwas quenglig… Und das wirkt sich unmittelbar auf seinen Schlaf und den Einschlafprozess aus.

(Besonders die 4-Monats-Schlafregression ist für viele Kinder sehr intensiv.)

3. Gewohnheit und Einschlafassoziation

Der wohl typischste Grund, warum dein Baby nach kurzer Zeit wieder aufwacht, wenn du es ablegen möchtest, liegt an seiner Einschlaf-Gewohnheit.

Warum ist das Einschlafen so zentral?

Generell ist es für die meisten Menschen so, dass sie am liebsten in derselben Position und Umgebung schlafen, in der sie eingeschlafen sind. Ändert sich nun etwas an dieser Schlafumgebung, wacht man sehr leicht auf.

Und bei Babys ist das genauso.

Während sich Kleinkinder, nachdem sie gerade eingeschlafen sind, oft problemlos nochmal umbetten lassen, ist das bei Babys anders, weil ihre Tiefschlafphasen noch nicht so entwickelt sind.

Hier spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle: Persönlichkeitstyp deines Kindes, Art der Schlafphase, Alter des Kindes, Länge des Nickerchens, Zeitpunkt des Ablegens, usw.

Wie schläft Dein Baby ein?

Doch es zeigt, wie zentral der Einschlafprozess für Babys ist (für uns Erwachsene übrigens auch).

Wenn dein Baby gewöhnt ist, auf dem Arm, im Tragen oder im Schunkeln einzuschlafen, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es schnell wieder aufwacht, wenn es abgelegt wird.

Sarahs Randnotizen

Wir haben oft ähnliches beim Spazierengehen erlebt. Solange sich der Kinderwagen bewegt und alles schön hoppelt, schläft Babylein wunderbar. Doch lässt man dann den Kinderwagen stehen, wacht es oft schon nach ein paar Minuten wieder auf.

Das ist im Prinzip der gleiche Effekt.

Probleme mit dem Durchschlafen?

Das ist übrigens auch der Grund, warum viele Babys nachts häufig wach werden oder warum Nickerchen viel zu kurz ausfallen.

Wenn dein Baby im Schlaf feststellt (zum Beispiel zwischen zwei Schlafzyklen – ein Moment in dem man generell unbewusst die Schlafumgebung checkt), dass seine Schlafsituation nicht die gleiche wie beim Einschlafen ist, wacht es häufig auf und beschwert sich.

Es fordert dann nach seiner Einschlafhilfe: Tragen, Stillen, Schunkeln, Schnuller, etc.

Und das kann dann viele Male pro Nacht auftreten (mein Rekord war 13 x).

Lies dazu auch: Ab wann und wie Babys alleine einschlafen lernen – Der ultimative Guide vom Babyschlaf-Profi

Dein Baby lässt sich nicht ablegen? 7 Tipps, was du tun kannst

1. Schenk ihm tagsüber viel Nähe

Dein Baby fordert gerade viel Nähe und Intimität ein? Herzlichen Glückwunsch, denn das zeigt, ihr habt eine enge Bindung! Babys brauchen in der Regel viel Zuwendung. Das ist ganz normal und natürlich.

Versuche diese gemeinsamen Zeiten bewusst in euren Tag einzubauen. Beim Wickeln, beim Baden oder bei der Bettgehzeitroutine kannst du ganz bewusst Zeit für eure gemeinsame Zweisamkeit reservieren. Auch das Tragen in einem Tragetuch oder einer Trage empfinden viele Babys als sehr angenehm – auch wenn es nicht darin schläft.

Dein Baby braucht intensive Nähe und Kuscheln mit dir (Bonding). Aber versuche dies vom direkten Einschlafen zu trennen.

2. Der passende Zeitpunkt: Baby Ablegen üben

Damit das Ablegen deines Babys besser gelingt, kannst du folgendes tun:

Halte nach dem Ablegen noch körperlichen Kontakt zu deinem Baby, indem du zum Beispiel deine Hand noch einige Augenblicke auf seiner Brust liegen lässt. Wenn Du merkst, dein Baby schläft weiter, entferne sie vorsichtig.

Auch „Schhh…“-Geräusche, weißes Rauschen, Musik oder eine Spieluhr können deinem Baby helfen, nach dem Ablegen weiterzuschlafen.

3. Dein Baby lässt sich auch tagsüber nicht ablegen?

Manchmal gibt es Phasen (die auch wieder vorbeigehen), in denen Babys tagsüber rund um die Uhr auf dem Arm sein wollen und sich nicht ablegen lassen – ganz unabhängig vom Schlafen.

(Prüfe hier unbedingt zunächst, ob es tatsächlich nicht müde ist. Achte dabei auf eine gute Tagesstruktur mit angemessenen Schlafenszeiten und Wachphasen.)

Statt Babylein die ganze Zeit auf dem Arm zu haben, kann eine Trage helfen. Doch auch diese kann auf Dauer anstrengend sein.

Deshalb hatten wir bei fast allen unseren Kindern unterschiedliche Hilfsmittel im Einsatz, die herausfordernde Phasen stark entspannt haben und unseren Alltag vereinfacht haben.

Am beliebtesten war dabei eine elektrische Schaukel. Die meisten unserer Kinder (aber nicht alle) haben sie geliebt. Und uns hat sie geholfen, ab und zu auch mal etwas ohne Baby auf dem Arm machen zu können.

Auch eine Wippe oder ein Spielbogen kann hier gute Dienste leisten.

Vieles lässt sich auch günstig über Ebay oder auf Basaren erwerben, so dass man sie erstmal auf Beliebtheit beim eigenen Baby testen kann. Jedes Kind hat hier ganz unterschiedliche Vorlieben.

Was zur Not so gut wie immer funktioniert ist der Kinderwagen. Und das tut meistens Eltern und Kind gut. Frische Luft, etwas Bewegung und die meisten Babys sind glücklich, wenn sie im schunkelnden Kinderwagen gefahren werden.

4. Schlafregression – und jetzt?

Hast Du das Gefühl, dein Baby befindet sich gerade in einer Schlafregression?

Macht es gerade wichtige Entwicklungsschritte und verhält sich deshalb ganz anders als noch vor ein paar Tagen?

(Prüfe hier die entsprechenden Altersstufen und die typischen Anzeichen für Schlafregressionen.)

Dies sind Phasen, die im Normalfall ein paar Wochen dauern und in denen Baby viel Neues lernt.

Hier kommen drei Tipps, wie ihr besser durch diese Schlafregressions-Zeit kommt:

  1. Plane jede Menge Kuscheln und extra-Nähe ein. Dein Baby benötigt viel zusätzliche Aufmerksamkeit und Rückversicherung von dir.
  2. Hab keine Angst vor zusätzlichen Fütterungen. Meist kommen Wachstumsschübe und Schlafregressionen im Doppelpack daher. Vorübergehend ist also eine Fütterung mehr am Tag und auch in der Nacht nötig. (Denk daran, es ist nur eine Phase.)
  3. Sind Tage und Nächte anstrengend und der Kampf um den Schlaf ermüdend? Hole dir so viel Unterstützung wie möglich, egal, ob vom Partner, den Großeltern, Freunden oder einer Haushaltshilfe.

5. Übe Einschlaf-Alternativen ein

Versuche schon früh, deinem Kind Einschlafalternativen anzueignen, so dass es nicht immer auf dem Arm oder in der Trage einschläft und du es ablegen musst.

Nutze den Kinderwagen, eine Wiege oder Schaukel. Das wird deinem Baby helfen, sich an das Schlafen im Liegen und unabhängig von dir zu gewöhnen.

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Was andere Eltern über den Kurs berichten:

Ich bin wirklich unglaublich froh, dass ich auf den E-Mail-Kurs gestoßen bin. Ich fühlte ich mich sofort angesprochen von Sarahs Schreibweise. Authentisch, erfahren, liebevoll wird hier geholfen. Schritt für Schritt mit Verständnis und ohne Druck kommt man ans Ziel: eine stressfreiere Schlafsituation. Ich bin wirklich sehr dankbar für den Kurs und die Möglichkeit des Austauschs in der Facebookgruppe. Tausend Dank für die Hilfe, ich hab Mut und Sicherheit gefasst, die Veränderungen anzugehen und das Gefühl, wenn der Kleine jetzt schneller einschläft und sogar in seinem Bett statt auf dem Arm ist einfach unbeschreiblich. Der Kurs war für uns bahnbrechend. Ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen. Vielen viele Dank!   Juli

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6. Alleine einschlafen lernen!?

Ab einem Alter von etwa einem halben Jahr ist es sinnvoll, mit deinem Baby vermehrt das alleine Einschlafen zu üben (vor allem dann, wenn sich dein Baby auch nachts nicht ablegen lässt).

Dabei ist es am sinnvollsten, am abendlichen Einschlafen und – sollten sich die Nächte nicht automatisch verbessern – auch an den einzelnen Aufwachzeiten in der Nacht zu arbeiten.

Als sanfte Schlafberaterin (und sechsfache Mama mit Herz und Seele ;-)) empfehle ich, hier keinen Hauruck-Ansatz zu verwenden, sondern deinem Kind wirklich Zeit zu geben.

Sanfte Schritte der Vorbereitung vereinfachen den Prozess der Umstellung für dein Kind und auch für euch als Eltern.

Folgende Schritte haben sich bewährt:

  1. Finde die Schlafmuster deines Kindes heraus und schaue, wie du seinen natürlichen Bio-Rhythmus unterstützen kannst.
  2. Stelle sicher, dass dein Kind zumindest halbwegs einen festen Tagesablauf hat und eine altersgerechte, frühe Bettgehzeit.
  3. Führe eine friedvolle, sinnvolle Bettgehzeitroutine ein.
  4. Gewöhne dein Baby sanft an neue Einschlafgewohnheiten.
  5. Hilf deinem Baby liebevoll und bindungsorientiert, selbstständig einzuschlafen

Hier findest Du ausführliche Informationen zum Thema, wie Babys lernen, selbstständig einzuschlafen.

Des Weiteren findest du ausführliche Infos zu all den obigen Schritten in meinem kostenlosen E-Mail-Kurs. Dort lernst du, deinem Kind auf sanfte Art und Weise die Auf-dem-Arm-Tragen-Einschlaf-Assoziation abzugewöhnen.

7. Vermeide Übermüdung

Was du in jedem Fall unbedingt vermeiden solltest, um deinem Kind einen friedlichen und entspannten Einschlafprozess zu ermöglichen, ist, Übermüdung. Übermüdung ist ein großes Hindernis auf dem Weg zu gutem Schlaf.

Beachte dazu geeignete Tagesabläufe und Bettgehzeitroutinen und passe Bettgehzeiten entsprechend an.

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Manchmal kann es frustrierend sein, wenn Babys sich nicht ablegen lassen. Doch ich hoffe, dir helfen diese Tipps und dein Baby schläft schon bald wie ein Schlummerkönig.

Für weitere hilfreiche Schlaftipps verpasse auf keinen Fall unseren kostenlosen Babyschlafkurs.

Alles Liebe,
Sarah